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Miteinander reden: Neuer Bürgerverein setzt auf sanfte Entwicklung

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Wir für Karow e.V.
Elke Großmann
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Foto von Elke Großmann, Wir für Karow e.V., Berlin-KarowFoto von Elke Großmann, Wir für Karow e.V., Berlin-KarowFoto von Elke Großmann, Wir für Karow e.V., Berlin-Karow

Karow macht mobil

Stand: April 2022

Wer nach Karow in den historischen Kern kommt, fühlt sich fast um 150 Jahre oder mehr zurück in die „gute alte Zeit“ versetzt. Dorfkirche, Feuerwehr, Schulhaus, so sah früher ländliche Idylle aus. Soll das nun sterben?

Diese Befürchtung macht sich breit, seit Pläne des Senats bekannt wurden, im Norden Berlins ein gigantisches Neubauprojekt entstehen zu lassen. „Die Rede ist von bis zu 3 700 Wohnungen allein in Berlin-Karow. Wegen ‚übergeordnetem städtischen Interesse‘ hat der Senat das Verfahren an sich gezogen. Der Bezirk hatte noch 700 Einheiten vorgesehen, was immens ist“, zeigt sich Elke Großmann ebenso entsetzt wie viele der momentan knapp 20 000 Bewohner. Bekanntlich ist Karow vielfach von Einfamilienhäusern geprägt. Diese Struktur droht, von Wohnblocks mit bis zu acht Etagen erdrückt zu werden.

Wir für Karow
Das wollen sich die Bewohner nicht ohne weiteres gefallen lassen. Sie fordern Mitsprache. Dazu entstand erst eine Bürgerinitiative. „Wir sind schnell darauf gekommen, dass ein Verein mehr Möglichkeiten hat“, zeigt Elke Großmann auf, wie es zur Gründung vom Bürgerverein „Wir für Karow e.V.“ kam, dem sie seitdem vorsteht. Die Idee war wohl vielfach erwartet worden. So sind hier seit gerade mal etwas mehr als einem Jahr bereits über 60 Bürger organisiert.

Andere Vereine als Vorbild
Ein gutes Vorbild könnte der „Bucher Bürgerverein e.V.“ sein. Er hatte sich gleich nach der Wende gegründet.
„Damals ging es um den Erhalt des Krankenhaus- und Wissenschaftsstandorts“, erinnert sich Volker Wenda. „Außerdem wollten wir uns einbringen, um die Entwicklung zu einem attraktiven Wohnstandort zu fördern“, sind sich der langjährige Vorsitzende, der jetzt „Vize“ im Verein ist, und sein Nachfolger Steffen Lochow einig. Dass die Aktiven durchaus erfolgreich waren, zeigt ein Spaziergang durch den nördlichsten Ortsteil, wo unlängst die Erneuerung vom Schlosspark Buch stattfand.

Kirche im Dorf lassen
Um die Wohnqualität geht es dem jungen Vereins-Sproß in Karow ebenso. „Wir möchten unbedingt den dörflichen Charakter von Karow bewahren. Neue Baugebiete müssen damit in Einklang gebracht werden“, wünscht sich die 64-jährige Vorsitzende. Als langjährige Telekom-Mitarbeiterin sollte sie darin erfahren sein, Strippen zu ziehen. So kann der Verein mit dem aufstrebenden Karower CDU-Politiker Johannes Kraft einen prominenten Mitstreiter in seinen Reihen begrüßen. Der Unternehmer ist mit seiner Familie im Ortsteil wohnhaft.
Er schaffte gerade den Sprung von der Bezirksverordnetenversammlung von Pankow ins Berliner Abgeordnetenhaus.

Aus erster Hand
Damit kann er den Verein mit Informationen aus erster Hand versorgen. „Bevor überhaupt gebaut wird, muss die Infrastruktur geschaffen werden, so wie es unsere Altvorderen taten, als sie Groß-Berlin aus der Taufe hoben“, ist er sich mit den Vereinsmitgliedern einig. So bräuchte es eine Autobahn- und S-Bahnanbindung, Fahrradwege und Straßen. „Bereits jetzt pendeln regelmäßig 75 000 Menschen durch Karow“, hat Stephan Bellwon herausgefunden. Der 61-Jährige ist im Vorstand des Vereins und wohnt seit 25 Jahren in Karow. Damit zählt er sich schon zu den „Alteingesessenen“. Als früherer Ingenieur für Nachrichtentechnik setzt er auf Kommunikation.

Enge Verbindung
Der Karower Verein sieht sich nicht als Gegner jeglicher Entwicklung, sondern möchte diese mit befördern. Dazu baut man auf einen engen Kontakt zu den Verwaltungen in Pankow und dem Land Berlin.
„Ebenso sind wir im regen Austausch mit anderen Bürgerinitiativen“, versichern Elke Großmann und Stephan Bellwon. Dazu zählen die „Bürgerinitiative Am Sandhaus“ sowie die Aktiven von „Hubschrauber Wohngebiet Neu-Buch - Panketal“, die sich gegen einen Helikopter-Sonderlandeplatz in Berlin-Buch wenden.
Schließlich überschneiden sich die Interessen der Bürger in den eng zusammenhängenden Berliner Ortsteilen, die „noch“ im Grünen liegen, vielfach!

Erstellt: 2022